Die einflussreichsten, mitgliederstärksten Initiativen und Verbände der deutschen Veranstaltungswirtschaft haben in den letzten Wochen ihre Kräfte gebündelt. Das neue Bündnis #AlarmstufeRot handelt im Interesse von rund 9.000 Unternehmen, über 200.000 Beschäftigten und mehr als 10.000 Auszubildenden. Die Initiative stellt konkrete Forderungen an die Regierung, um den sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands mit seinen Millionen von Arbeitsplätzen zu retten.
Das Bündnis
#AlarmstufeRot in der deutschen Veranstaltungswirtschaft – wir sind das Bündnis der einflussreichsten Initiativen der Veranstaltungswirtschaft:
* www.night-of-light.de
* www.back-to-live.com
* www.jetzt-sonst.de
* www.saveevents.org
* www.vt-stage.com/initiative-veranstaltungswirtschaft/
* www.einzelunternehmer.info
Wir handeln im Interesse von über 9.000 Unternehmen mit mehr als 200.000 Beschäftigten sowie von mehr als 10.000 Auszubildenden. Mit #AlarmstufeRot bündeln wir unsere Kräfte und stellen konkrete Forderungen an die Regierung, um den sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands und Millionen von Arbeitsplätzen zu retten.
Zusätzlich zu diesen Initiativen haben sich neben dem FAMAB initial auch die zwölf weiteren Verbände der Veranstaltungswirtschaft dem Bündnis als Unterstützer angeschlossen und fördern die Kundgebungen und Forderungen. Dazu zählen auch mehrere IHK-Bezirke, die seit Wochen bei der Bundesregierung ebenfalls die dramatische Lage ihrer Mitgliedsunternehmen vortragen.
Es begann mit rotleuchtenden Gebäuden
Die Macher der Night of Light haben sich mit den einflussreichsten Initiativen und Verbänden des Sektors zusammengeschlossen und bilden gemeinsam das Bündnis #AlarmstufeRot. 8.000 Unternehmen, 40.000 Mitwirkenden, 1.500 Städten bundesweit – sie alle waren beteiligt, als in der Nacht vom 22. auf den 23.06.2020 mehr als 9.000 Gebäude in rotes Licht getaucht wurden. Die Regierung und die Öffentlichkeit wurden auf die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft aufmerksam gemacht. Trotz intensiver Intervention bei den zuständigen Ministerien auf Bundes- und Länderebene ist seitdem leider wenig passiert. Nun stehen Millionen Jobs auf dem Spiel, tausende Unternehmen befinden sich in akuter Insolvenzgefahr. Die Reaktion der Regierung ist gleich Null.
Aktionsinternetseite online geschaltet
Als zentrale Plattform, um Demonstrationen zu koordinieren und die Rettungsforderungen der Veranstaltungswirtschaft zu veröffentlichen, wurde am 27.07.2020 um 12:05 Uhr die Internetseite www.alarmstuferot.org live geschaltet. Sie bündelt alle Fakten und richtet sich an Vertreter der Politik, an die Öffentlichkeit und an die Menschen der gefährdeten Branchen.
Ebenso weist sie die 6 Kernforderungen auf, welche Überbrückungsprogramme, Anpassungen bei Kreditprogrammen, die Flexibilisierung der steuerlichen Hilfen sowie der Kurzarbeiterregelung und die notwendigen Ausnahmen des EU-Beihilferahmen beinhalten.
Gefordert wird schließlich ein direkter politischer Dialog, um Lösungen zu Rettung der Branche kurzfristig und rechtzeitig umzusetzen.
Mittwochskundgebungen warnen vor Kollaps
Die Branche wird fortlaufend auf ihre verzweifelte Situation aufmerksam machen. Unter dem Motto #AlarmstufeRot ruft das Bündnis alle Unternehmer und deren Beschäftigte ab dem 05.08.2020 zu Mittwochskundgebungen auf Landesebene auf. Ein symbolischer Tisch für eine Gesprächsrunde mit Regierungsvertretern wird direkt vor den verantwortlichen Ministerien in Bund und Ländern aufgestellt. Dort übergeben die Beschäftigten der Veranstaltungswirtschaft den politischen Repräsentanten ihre sechs Kernforderungen. Die Kundgebungen werden möglichst in allen Hauptstädten der deutschen Länder stattfinden.
Hintergründe – die dramatische Lage der Veranstaltungswirtschaft
Die Veranstaltungswirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagenturen, Cateringfirmen, Bühnenbauer, Eventlocations, Messegesellschaften, Kongresscenter, Tagungshotels, Konzertveranstalter, Künstler und selbstständige Einzelunternehmer haben durch die Veranstaltungsverbote seit dem 10.03.2020 innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Sie gerieten als erste in die Krise – first in – und werden als letzte wieder aus der Krise herauskommen – last out. Die bisher verabschiedeten Überbrückungshilfen und Kreditprogramme helfen nicht im Ansatz, um die betroffenen Unternehmen, Selbstständigen und Mitarbeiter zu retten. Die Unternehmen sind von solch massiven Einschränkungen konfrontiert, dass sie geeignet ausreichend entschädigt werden müssen. Veranstaltungsverbote werden noch solange gültig sein, dass etliche Existenzen vernichtet werden. Alle bisherigen Überbrückungsprogramme hierzulande sind unzureichend.
Bis zu 100 Prozent Umsatzeinbruch
Wegen des vorläufigen Verbots von Großveranstaltungen bis November 2020 und eines anschließend erforderlichen Planungsvorlaufs für neue Veranstaltungen kommt es zu einem 80- bis 100-prozentigen Umsatzausfall über einen Zeitraum von mindestens neun Monaten. Daraus resultiert eine akute Insolvenzgefahr für die gesamte Branche. Die wirtschaftliche Lage der deutschen Veranstaltungswirtschaft ist mittlerweile als hoch dramatisch zu bezeichnen. Dem sechstgrößten Wirtschaftszweig Deutschlands mit 130 Mrd. Euro Umsatz und einer Mio. Beschäftigten ist seit Beginn der COVID-19-Krise jede Arbeitsgrundlage entzogen worden. Rechnet man die wesentlichen Teil- und Zuliefermärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie den Peripherieumsatz hinzu, den die Veranstaltungswirtschaft z.B. durch Umsätze in Hotellerie, Nah- und Fernverkehr, Gastronomie oder Einzelhandel insgesamt auslöst, sind in Deutschland die Jobs von knapp drei Mio. Beschäftigten in über 300.000 Betrieben in Gefahr, die mehr als 264,1 Mrd. Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften. (1)
Weitere Infos: www.alarmstuferot.org
(1) Quelle: Metastudie „Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungswirtschaft in Deutschland“ des R.I.F.E.L. e.V. Berlin